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Wartesemester: Alle Infos & Tipps

Du willst studieren, aber dein NC reicht nicht aus? Viele angehende Studierende sammeln deshalb sogenannte Wartesemester an. Was Wartesemester genau sind und wie du sie für dich nutzen kannst, erfährst du hier.
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Darum geht's
Du willst studieren, aber dein NC reicht nicht aus? Viele angehende Studierende sammeln deshalb sogenannte Wartesemester an. Was Wartesemester genau sind und wie du sie für dich nutzen kannst, erfährst du hier.

Was sind Wartesemester?

Als Wartezeit gilt die Zeit nach deinem Abitur bis zur Bewerbung um einen Studienplatz. Sie wird aufgeteilt in Wartesemester, die jeweils ein halbes Jahr umfassen. Die einzige Voraussetzung dafür: Du darfst währenddessen nicht an einer deutschen Hochschule immatrikuliert sein. Das gilt auch für ein Scheinstudium, das nur absolviert wird, um vergünstigte Sozialversicherungsbeiträge oder ein Semesterticket zu erhalten. Dafür werden dir keine Wartesemester angerechnet.

Solange du nicht an einer Hochschule eingeschrieben bist, zählt ein Halbjahr als ein Wartesemester. Pro Kalenderjahr sammelst du also zwei Wartesemester. Das passiert automatisch, ohne Antrag.

Achtung: Das Halbjahr, in dem du dein Abitur gemacht hast, zählt nicht als Wartesemester.

Wie werden Wartesemester angerechnet?

Bewirbst du dich beispielsweise drei Jahre nach deinem Abi für einen Studienplatz und warst währenddessen an keiner deutschen Hochschule eingeschrieben, werden dir automatisch sechs Wartesemester angerechnet. Besonders bei Studiengängen mit hohem Numerus clausus (NC) lohnt es sich, ein paar Wartesemester einzulegen. Die Zeit nutzen viele Abiturient:innen für ein Gap-Year. 

Dass du pro Wartesemester deinen NC um 0,1 verbessert, ist jedoch nur ein Mythos. Dennoch – je mehr Wartesemester du sammelst, desto größer wird die Chance auf deinen Traumstudienplatz. Wie viele Wartesemester maximal berücksichtigt werden können, ist nicht einheitlich geregelt. Das solltest du bei der jeweiligen Hochschule überprüfen.

Was hat sich seit der Reform geändert? 

Seit der Reform 2022 wurde die Anrechnung von Wartesemestern in den Fächern Human-, Zahn- und Tiermedizin sowie Pharmazie komplett abgeschafft. Stattdessen wurde die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) eingeführt, über die 10 Prozent der verfügbaren Plätze vergeben werden. Gute Nachrichten für alle, die keine Eins vorm Komma haben: Hier zählt nicht der Abischnitt, sondern nur eure persönliche Eignung.

Die möglichen 100 Punkte der Eignungsquote erreichst du, indem du Studieneignungstests absolviert, dich in einem Auswahlgespräch beweist oder eine Berufsausbildung und entsprechende Praxiserfahrung mitbringst. Wie viele Punkte es pro Kriterium gibt und wie sich die ZEQ jeweils zusammensetzt, entscheiden die Hochschulen selbst. Informier dich dazu am besten auf den Homepages der einzelnen Unis. 

Gibt es überhaupt noch Wartesemester? 

Ja! Bei lokal zulassungsbeschränkten Studiengängen werden je nach Bundesland und Hochschule weiterhin Wartesemester angerechnet. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gibt es gar keine Wartesemester mehr. Im Saarland hingegen zählen nur noch Bewerbungssemester, also die Anzahl der Ablehnungen, die du für einen Studienplatz bekommen hast. Eine erfolglose Bewerbung wird als ein Bewerbungssemester gewertet. Dafür werden 20 Prozent der Studienplätze reserviert.

„In medizinischen Fächern haben Wartesemester keine Bedeutung mehr“

In den anderen Bundesländern nützen dir Wartesemester bei Studiengängen mit hohem NC wie Betriebswirtschaftslehre, Jura oder Psychologie. An der FU Berlin waren im Wintersemester 2021/22 beispielsweise im Durchschnitt zehn Wartesemester nötig, um für Psychologie zugelassen zu werden. Für Jura brauchte man an der Uni Hamburg im selben Zeitraum vier Wartesemester. Diese Werte variieren je nach Hochschule und Bundesland, dranbleiben lohnt sich also!

Wie nutze ich die Wartesemester?

Wie du deine Wartesemester nutzt, ist völlig dir überlassen. Du darfst bloß nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben sein. Die gängigsten Wege nach dem Abi sind Jobben, Praktika, Auslandsaufenthalte oder Freiwilligendienste. Jedoch ist es je nach Wunschstudium sinnvoll, die Wartezeit mit einer fachnahen Tätigkeit zu überbrücken.

Steigere deine Chancen auf einen Studienplatz in Medizin, indem du ein Freiwilliges Soziales Jahr im Krankenhaus oder eine Ausbildung als Rettungssanitäter:in absolvierst. Obwohl dir dafür keine Wartesemester mehr anerkannt werden, lohnt es sich, den Berufsalltag schon vor dem Studium kennenzulernen. Dadurch sammelst du nicht nur Berufserfahrung, sondern kommst auch deinem Studienplatz näher: Denn an einigen Hochschulen fließt Berufspraxis in die Berechnung des ZEQ ein.

Möchtest du ein lokal zulassungsbeschränktes Fach studieren, aber kriegst nicht sofort einen Platz? Auch hier zahlt sich Berufserfahrung aus. Bei einer dreijährigen Ausbildung häufst du sechs Wartesemester an. Damit hast du gute Chancen, danach direkt an der Uni durchzustarten. Als angehender BWLer profitierst du etwa von einer kaufmännischen Ausbildung. Die Arbeit im pflegerischen Bereich kann dich auf dein Psychologie-Studium vorbereiten. 

Obendrein machst du den ultimativen Realitäts-Check: Du findest heraus, ob dein angestrebtes Studienfach wirklich das Richtige für dich ist, und hast notfalls Zeit, dich umzuorientieren. In jedem Fall hast du deinen künftigen Kommiliton:innen viel Praxiserfahrung voraus und kriegst als ausgebildete Fachkraft mitunter lukrativere Studierendenjobs.

Was sind meine Alternativen?

Eine andere Möglichkeit wäre, komplett im Ausland zu studieren. Für manche Studiengänge gelten dort andere Zulassungsvoraussetzungen. Beim Psychologie-Studium in Österreich zählt der NC zum Beispiel gar nicht. Stattdessen wirst du dort über einen Studieneignungstest ausgewählt.

Studierst du außerhalb Deutschlands, ergeben sich in fast allen Bundesländern Wartesemester. Wenn du also hierzulande nicht sofort einen Platz an der Uni bekommst, lohnt sich ein Blick auf das Studienangebot im Ausland. Gibt es andere Studienfächer, die dich interessieren könnten? Dann nutz die Wartezeit als intellektuelle Herausforderung, bis du dein Traumstudium in Deutschland beginnen kannst.

Unser Tipp

Falls du nicht ins Ausland möchtest, überleg dir, ob dich Fächer interessieren könnten, die an dein Traumstudium angrenzen. Für das Beispiel Medizin wären das Studiengänge wie Gesundheitsmanagement oder Gesundheitswissenschaften, für die du leichter einen Platz bekommen könntest. Vielleicht findest du darin sogar deine wahre Berufung. 

Und vergiss nicht, Wartezeit ist immer auch Selbstfindungszeit! Du möchtest erst mal dich selbst und die Welt entdecken? Vielleicht passt Work and Travel oder eine Sprachreise zu dir. Du willst unbedingt verschiedene Unternehmen kennenlernen? Dann bewirb dich auf Praktikumsstellen. Ob zu Hause oder im Ausland, du sammelst jede Menge Lebenserfahrung und nebenbei noch ein paar Wartesemester.

Das Wichtigste in Kürze

Wartesemester wurden zwar teilweise abgeschafft, aber erhöhen bei manchen Studiengängen weiterhin deine Chancen, etwa wenn du ein lokal zulassungsbeschränktes Fach wie Jura oder BWL studieren möchtest. In medizinischen Fächern haben Wartesemester keine Bedeutung mehr. Jedoch wird dort ein kleiner Prozentanteil an Plätzen über die Zusätzliche Eignungsquote vergeben. Dafür werden je nach Hochschule Studieneignungstests, eine Berufsausbildung oder Praxiserfahrung angerechnet.

Versuch, die Wartezeit zu nutzen, um deinen künftigen Berufsalltag kennenzulernen und dich deiner Entscheidung zu versichern. Du brauchst noch etwas Bedenkzeit? Mach dir deine Schwächen und Stärken bewusst, um dich besser einschätzen zu können. Probier dich in einem Freiwilligendienst aus, oder sammle Wartesemester, während du auf Weltreise bist. Obwohl Wartesemester heute weniger bedeutsam sind, bieten sie vielen mit weniger guten Abinoten eine Chance auf ihr Traumstudium. Also bleib dran und warte mit Erfolg! 


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Geschrieben von Team HeyStudium
Bestehend aus Expert:innen zum CHE-Ranking, dem Interessentest und zu allgemeinen Hochschulthemen, findet sich im Team immer jemand, der dir mit wertvollen Tipps weiterhelfen kann.
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